Geßner Zentrum


Salomon Gessner

1. April 1730 in Zürich -  2. März 1788 ebenda
ein Schweizer Idyllendichter, Maler und Grafiker

Salomon Gessner, poète, peintre et graveur, né à Zurich en 1730, mort dans sa patrie en 1788, parut dans son enfance inhabile à toute autre étude qu'à celle de l'écriture et de l'arithmétique. Mais sous une apparente incapacité, il cachait une âme susceptible d'enthousiasme. C'est la poésie qui faisait le sujet de ses rêveries, et ses maîtres virent bien qu'il ne s'agissait que de réveiller son imagination. Ses premières productions eurent peu de succès; mais il ne se rebuta point et donna en 1755 son « Daphnis », et l'année suivante ses « Idylles », qui le placèrent au premier rang parmi les modernes dans le genre pastoral. Enfin, il s'éleva à la hauteur de l'épopée dans sa « Mort d'Abel », qui parut en 1758, et acheva d'établir sa réputation. Cet ouvrage a été traduit en français par Huber et Turgot, Paris, 1761, in-12; en vers, par Boaton, 1791, in-8; par Lablée, Paris, 1810, in-12; par Boucharlat, Paris, 1812, in-12, etc. En 1762 il donna son poème du « Premier Navigateur ». On a encore de lui deux drames, « Eraste et Evandre », et les lettres sur le paysage. Il existe plusieurs éditions des « Ouvres de Gessner » en français (par Huber, Turgot, Meister et l'abbé Bruté de Loirelle) ; les plus estimées sont celles de Paris, 1786-1793, 3 vol. in-4, figures de Le Barbier; et 1799, 4 vol. in-8, figures de Moreau le jeune: la notice placée en tête de cette édition a été rédigée par Petitain. On recherche aussi l'édition exécutée sous les yeux de l'auteur, Zurich, 1773-1777, 2 vol. in-4, avec des figures dessinées et gravées par Gessner lui-même.

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Sein Vater, Hans Konrad Gessner, war Buchdrucker, Buchhändler, Verleger und Mitglied des Hohen Rats, seine Mutter war Esther Hirzel. Salomon lebte ab 1736 bis zu seinem Tod im von seinem Vater gekauften Haus Zum Schwanen an der Münstergasse 9 in Zürich. 1749 begann er eine Lehre in einer Buchhandlung in Berlin, verließ diese aber schon 1750 wieder und begann, sich mit der Landschaftsmalerei und der Radierkunst zu beschäftigen. Nach einem kurzen Aufenthalt in Hamburg, wo er von Karl Wilhelm Ramler und Friedrich von Hagedorn beeinflusst wurde, kehrte er in seine Heimatstadt zurück.

Gessners Lust im väterlichen Geschäft mitzuarbeiten ist gering. Viel mehr will er zeichnen, malen, dichten und mit seinen Freunden das Leben geniessen. Er schliesst sich der Dienstags-Compagnie an, einer Gruppe von rund zwanzig jungen Männern aus Zürichs führenden Familien. Die Vereinigung trifft sich jeden Dienstag zum Gedankenaustausch und geselligem Beisammensein. Im Winter abwechselnd in den Häusern und Wohnungen der Eltern, im Sommer in einem Klubhaus ausserhalb der Stadt in einem Rebgut im Selnau. Naturschwärmerei erfasst die jungen Schöngeister. In Anlehnung an die idyllische Schäferdichtung des Altertums sehen sie sich als Sihl-Schäfer.

Es gelang Gessner, sich bald einen Namen durch sein Lied eines Schweizers an sein bewaffnetes Mädchen (1751) und sein Gemälde Die Nacht (1753). Die Idee zu seinem größern Gedicht Daphnis (1754) schöpfte er aus Jacques Amyots Übersetzung des Longos. Der ersten Sammlung seiner Idyllen, die gleichzeitig mit seinem Inkel und Yariko 1756 erschien, folgte 1758 sein Tod Abels, eine Art von idyllischem Heldengedicht in Prosa, und 1762 eine Sammlung seiner Gedichte in 4 Bänden. Durch die Malerei vom Dichten abgehalten, ließ er erst 1772 ein zweites Bändchen Idyllen und die Briefe über die Landschaftsmalerei erscheinen.

1761 ist er Mitbegründer der Helvetischen Gesellschaft und heiratete er gegen den Willen seines Vaters Judith Heidegger, die Tochter des Verlegers und Konkurrenten Heidegger und die Nichte des Bürgermeisters Johann Konrad Heidegger. Im selben Jahr wird er Teilhaber der Firma Orell & Co. 1763 wird er Teilhaber und künstlerischer Leiter der Porzellan- und Fayence-Manufaktur im Schooren in Kilchberg. Seine Tochter Dorothea wird geboren, ein Jahr später, 1764, sein Sohn Conrad. 1765 wird Salomon Gessner als Mitglied der Zunft zur Meisenin den Grossen Rat der Stadt Zürich, 1767 in den kleinen Rat gewählt. 1768 erfolgt die Wahl zum Obervogt von Erlenbach. Sein Sohn Heinrich wird geboren. 1776 wird er Obervogt zu den Vier Wachten und Wipkingen. 1781 wird Gesner zusätzlich mit dem Amt des Sihlherren betraut.

Sein Haus an der Münstergasse empfängt einen Strom von Besuchern und Gästen. Unter anderem ist 1766 die Künstlerfamilie Mozart bei ihm zu Gast.

1780 begründete er die Zürcher Zeitung, aus der 1821 die Neue Zürcher Zeitung wurde.

Gessners einst vielgepriesene Idyllen feiern ein goldenes Zeitalter ungestörter Eintracht, und obschon er sich auf Theokrit berief, war er der arkadischen Schäferwelt der italienisch-französischen Hofpoeten des 17. Jahrhunderts weit näher verwandt. In der Landschaftsmalerei hat er sich bleibende Verdienste erworben; zu seinen besten Werken zählt man zwölf radierte Landschaften, die er 1770 herausgab.

In der Platzspitz-Anlage beim Zusammenfluss von Sihl und Limmat ist ihm durch Alexander Trippel 1792 eines der ersten patriotischen Denkmäler der Schweiz geschaffen worden. Ebenso ist nach ihm eine 1893 erbaute Brücke benannt, die die Kasernenstrasse mit der Gessnerallee verbindet.

Gessners sämtlichen Schriften erschienen 1777-78 in Zürich (2 Bände, in neuer Ausgabe, Leipzig 1841, 2 Bände), und wurden auch ins Französische übersetzt (Paris 1786-93, 3 Bände, und öfter). Sein "Briefwechsel mit seinem Sohn" erschien in Bern und Zürich 1801.

Bukolische Szene - 1767

Radierung auf Bütten, 171 x 212 mm (Plattenabdruck).
Links unten in der Platte signiert. Rechts die Nummer 6.

Ausgezeichneter Abdruck auf dem vollständigem Bogen mit deutlicher Plattenkante und tiefen Schwärzen. Der breite Rand mit geringen Altersspuren.

Blatt 6 aus der zweiten Folge von Salomon Gessners Einblattradierungen (Folge der Landschaften in antikem Geschmack, 12 Blatt).

Der Schweizer Salomon Gessner ist vor allem als Idyllen-Dichter bekannt. Er war aber auch als bildender Künstler beschäftigt, die Gedanken seiner Dichtung zu illustrieren. Gerade in dieser Kombination verfehlte sein Werk nicht die Wirkung auf die Zeitgenossen. Von Johann Joachim Winckelmann (1717-1768), der die Orientierung an der Griechischen Kunst progagierte, wurde Gessner sehr geschätzt. Tatsächlich gehörte er mit seinen arkadisch-mythologischen Motiven zu den Wegbereitern und Mitbegründern der Antikenbegeisterung. Wie bei Winckelmann die Vorstellung von der griechischen Kunst und Kultur überhaupt, so sind auch die Gessner'schen Idyllen getragen von einer sich heute nicht mehr unmittelbar erschließenden Idee der Freiheit. Die ungezwungene Natur wird dem gesellschaftlichen Zwang und der politischen Repression gegenübergestellt.