Lessico
Mesuè
Mesuè il Vecchio
Giovanni di Damasco
Yuhanna ibn Masawaih. Medico arabo-siro (777-857) di origine cristiana poi convertito all’islamismo. Per primo scrisse opere di medicina in lingua araba. Noto nella letteratura italiana del primo Rinascimento col nome di Mesuè il Vecchio o di Giovanni di Damasco, lasciò opere di dietetica e ginecologia, tra le quali gli Aforismi (Bologna, 1489) nella raccolta di aforismi curata da Mosè Maimonide. A Venezia nel 1471 era stato edito il suo trattato De complexionibus, proprietatibus, electionibus, operationibusque simplicium medicinarum laxativarum (Lind, 1963).
Dictionnaire historique
de la médecine ancienne et moderne
par Nicolas François Joseph Eloy
Mons – 1778
Yuhanna (Johannes) ibn Masawaih (Masojah), Abu Zakariya († 857) christl. Arzt u. Schriftsteller. - Der etwa 777 in Khuz bei Ninive geborene Yuhanna gehörte zur apostolischen Kirche des Ostens (sogen. "Nestorianer") und stammte aus einer Ärztefamilie in Gondeschapur im Iran. Sein ebenfalls im Dienst der Kalifen stehender Bruder Michael war mit der Tochter des ostsyrischen Arztes Gabriel ibn Bochtiso († 827) vermählt, auch dessen Sohn Yuhanna ibn Masawaih (d.J.!) war Arzt. Yuhanna (d. Ä.) studierte bei Gabriel Bochtiso und beim späteren Katholikos Isho bar Nun (823-828) und wurde vom Kalifen ar-Rasid zum Leiter eines Krankenhauses bestellt. Er diente den vier Kalifen al-Mamun, al-Mutassim, al-Wathik und al-Mutawakkil. Später war er Nachfolger Gabriel Bochtisos in Gondeschapur und Leibarzt der Kalifen in Bagdad und Samarra, wo er starb. Der Kalif al-Mamun beauftragte ihn mit der Leitung der Übersetzungstätigkeit an seiner Hochschule in Bagdad. Von seinen eigenen Übersetzungen blieb nichts erhalten. Der berühmte christliche Arzt und Übersetzer Hunain ibn Ishaq war zeitweise sein Schüler, der sich jedoch mit ihm überwarf und von der Schule verwiesen wurde; erst später kam es zur Aussöhnung. Hunain übersetzte mehrere Werke für seinen Lehrer, der Galen als einen Arzt bezeichnete, der von göttlicher Hilfe unterstützt worden sei. Von den 42 authentischen bekannten Schriften - die Ibn Abi Usaibia anführt - ist nur ein Teil erhalten. Seine Schrift "Die Vollkommenheit und Vollendung" ("Kitab al-Kamal wat-Tamam") ist nur fragmentarisch erhalten; später wurde sie von ar-Razi zitiert. Ebenfalls nur fragmentarisch überliefert ist seine "Zusammenstellung der medizinischen Lehren, in denen die persischen und byzantinischen Ärzte übereinstimmen". Erhalten sind die "Axiome der Medizin", ein Werk, in dem er betont, daß die Verfassung des Körpers der Stimmung der Seele folge. Für seinen Schüler Hunain sammelte er hier 132 medizinische, philosophische und ethische Aphorismen. Galen und Aristoteles stellen die höchsten Autoritäten für ihn dar. Das Werk wurde sehr populär, verbreitet und später Johannes von Damaskus zugeschrieben und ins Lateinische übersetzt. Weitere Schriften erörtern das Phlegma, das Fieber, "Die Melancholie, ihre Ursachen, Symptome und Therapie", die Kopfschmerzen, "Die Blutleere im Gehirn und das Schwindelgefühl", "Die Behandlung der Schwangeren", "Die Behandlung der Uteri", "Die Bereitung der abführenden Heilmittel", "Die Zeiten und Örtlichkeiten" (eine Erörterung des Jahres mit astronomischen und meteorologischen sowie Naturbeobachtungen und der Berücksichtigung des christlichen Heiligenkalenders). Erhalten sind auch eine Schrift über Gifte, über Parfüme, über Steine, über die Prüfung des Arztes, ein Tierbuch und die älteste erhaltene Schrift über Augenheilkunde ("Daghal al-ayn"). In 47 Kapiteln beschreibt Yuhanna die Anatomie, Pathologie und die Therapie der Augenkrankheiten. Er beruft sich dabei auf Hippokrates und Galen - die nach syrischen Vorloagen benutzt werden -, aber auch auf den Inder Aryabhatta und den Syrer Islimun. Es fehlt jedoch in der 1195/97 entstandenen Kairoer Handschrift das Kapitel über die Staroperation. Die in ungelenkem Arabisch verfaßte Schrift mit griechischen, syrischen und persischen Termini war noch im 10. Jahrhundert ein Lehrbuch bei den medizinischen Prüfungen. Außerdem verfaßte Yuhanna noch eine zweite Schrift über die Augenheilkunde, gewissermaßen ein Repetitorium für Studenten. Er sezierte einen Affen und äußerte, er würde dies auch mit seinem schwachsinnigen Sohn tun, wenn er nicht die Strafe des Kalifen fürchte. Eine wichtige Quelle für seine Biographie ist al-Qiftis Werk über arabische Ärzte. 987/88 werden in Ibn Nadims Bücherkatalog "Fihrist" in Bagdad 19 Übersetzungen Ibn Masawaihs aufgezählt. Im Mittelalter wurde er "Johannes Mesue senior" genannt; zu dieser Zeit wurden ihm auch andere Schriften zugeschrieben. 1489 erschienen die "Aphorismi Johannis Damasceni" (von ihm!) mit falscher Zuschreibung in Bologna, 1495 in Venedig die "Canones universales". Mit den Vertretern der Familie Bochtiso und Hunain ibn Ishaq gehört er zu den bedeutendsten Vertretern der sog. "nestorianischen Hofärzte" am Hof der abbassidischen Kalifen, die das Gesundheitswesen in der Hand hatten und ihren Glaubensgefährten Unterstützung zukommen ließen. Zeitweise hochgeehrt, mußten sie jedoch stets mit Verfolgungen rechnen, wenn sie die Wünsche der Kalifen medizinisch nicht erfüllen konnten. Die Tätigkeit der christlichen Hofärzte dokumentiert den häufig verdrängten Anteil der Christen beim Aufbau der Wissenschaften in der muslimischen Welt.
Quellen: The Chronography of Gregory Abu l-Faraj Bar Hebraeus, ed. By Ernest A. Wallis Budge (1932), ND London 1976; Lust an der Geschichte: Die Blütezeit der islamischen Welt, hg. v. G. Hoffmann, München-Zürich 1994.
Werke: Ibn-Masawaih, Abu-Zakariya Yuhanna: Canones universales cum expositione Mondini ... ac cum expositione Christophori ..., Venetiis 1495; Die Augenheilkunde des Juhanna ibn Masawaih, in: Der Islam, 6, 1915, 217-256; The Book of the Ten Treaties, ed. Max Meyerhof, Kairo 1928; Kitab al-Azmina. Le livre des temps d'Ibn Massawaih, médicin chrétien célèbre décédé en 857, ed. Paul Sbath, in: Bulletin de l'Institut d'Egypte 15, 1933, 235-257; An-Nawadir at-tibbya. Les Axiomes médicaux de Yohanna Ben Massawaih, ed. Paul Sbath, Kairo 1934; franz. Übersetzung v. D. Jacquart u. G. Troupeau, Genf 1980. – Ma questo è un errore dovuto alla confusione storica: i Canones universales commentati da Mondino dei Liuzzi e da Cristoforo de Honestis appartengono a Mesuè il Giovane, o Pseudo-Mesuè.
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